Zu Hause angekommen stellen sich die meisten die Adoption eines Hundes aus dem Ausland wie im Märchen vor: Man rettet eine arme Seele und ist der Held, der Hund wird vom ersten Tag an den Retter mit Liebe überschütten, da der Hund ja weiß «Das ist mein Held».
Doch für viele Hunde schaut das in den ersten Tagen erst einmal anders aus. Mit Verständnis für ihre Situation, werden Sie als Adoptant aber sehr schnell das Vertrauen erlangen können und dann wird es sicher auch märchenhaft werden.
Den Hunden wird in ihrem Weltverständnis in erster Linie ihre vertraute Umgebung, ihr zu Hause genommen.
Sie sind weg von ihrem Rudel, ihren Geschwistern. Weg von allem, was sie kennen und den Menschen, denen sie vertrauen.
Sie haben eine anstrengende Anreise hinter sich und sind plötzlich in einer neuen Umgebung mit fremnden Gerüchen und wo vermutlich auch noch andere Temperaturen herrschen.
Man klaut ihnen ihr zu Hause und setzt sie dann wildfremden Menschen vor die Haustüre. Wie würden wir uns wohl fühlen?
Die Hunde brauchen einige Tage Zeit, um erst einmal zu lernen, dass sie Ihnen vertrauen können und dass sie nun endlich in ihrem Für-Immer-Zu-Hause angekommen sind und eine Familie resp. ein Rudel gefunden haben. Das wissen die Hunde zu Beginn nicht und es ist Ihre Aufgabe, dem Hund zu zeigen, dass er nun zu Hause angekommen ist.
Dafür brauchen Sie gerade in den ersten Tagen Verständnis, Zeit, Geduld und viel Liebe.
Der Hund wird viel lernen müssen und zum Beispiel am Anfang nicht einmal Treppen laufen können.
Man wird vielleicht auch einmal an seine Grenzen kommen. Doch wenn Sie sich für einen Tierschutzhund entscheiden und das alles durchziehen, dann haben Sie am Ende genau das: Ihr persönliches Märchen.